Verkehr und Mobilitätswende


Verkehr und Mobilitätswende

Die Stadt Frankfurt am Main steht vor der Herausforderung, den Verkehr in der Stadt neu zu gestalten, um den Anforderungen einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Mobilität gerecht zu werden. Die Veränderungen im Verkehrssektor haben einen zentralen Einfluss auf die Aufgabenerfüllung der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.

Feuerwehr und Rettungsdienst müssen in einer gesetzlich festgelegten Zeit am Notfallort eintreffen und dort wirksame Rettungsmaßnahmen einleiten können.

Für eine sichere Stadt gilt es, die Belange der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in die Verkehrsplanung miteinzubeziehen, um weiterhin den Einsatz der Rettungskräfte zu ermöglichen und den Menschen in der Stadt im Notfall schnellstmöglich adäquate Hilfe zukommen zu lassen.

Um Ihnen nähere Informationen zum Thema Verkehr in Bezug auf die Hilfsfristberechnung und -erreichung der Feuerwehr zu geben, finden Sie hier Antworten auf Fragestellungen rund um das Thema.

1. Symposium der Feuerwehr Frankfurt

Mobilitätswende: Herausforderungen und innovative Lösungen

Im Mai 2025 hat die Feuerwehr Frankfurt zum ersten Symposium zu den Auswirkungen der Mobilitätswende auf den Einsatzalltag von Feuerwehr und Rettungsdienst eingeladen.

Unter dem Motto „Wir sollten uns mit großen Problemen beschäftigen, solange sie noch ganz klein sind“, kamen Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Einsatzpraxis zu einer zweitägigen Fachkonferenz zusammen, um die Zukunft urbaner Sicherheit zu diskutieren.

Im Fokus stand der Einfluss neuer Mobilitätskonzepte auf den Bevölkerungsschutz. Die zunehmende Verdichtung der Städte, autofreie Zonen, neue Radwegeführungen und alternative Verkehrsformen stellen Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen – aber auch vor Chancen.

Frankfurts Sicherheitsdezernentin Annette Rinn betonte die weiterhin zentrale Bedeutung großer Einsatzfahrzeuge für die Gefahrenabwehr. Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert stellte den Masterplan Mobilität vor – ein Konzept, das mehr Raum für Fuß- und Radverkehr schafft, aber auch auf multifunktionale Infrastrukturen setzt.

Vertreter der Branddirektion Frankfurt aus der Sonderkoordination Verkehr verdeutlichten in ihren Beiträgen die bestehenden Zielkonflikte zwischen moderner Stadtentwicklung und den Anforderungen an schnelle, reibungslose Notfalleinsätze. Die Feuerwehr München präsentierte Beispiele, wie Sicherheitsaspekte bereits in frühen Phasen der Stadtplanung erfolgreich eingebunden werden können.

Für die wissenschaftliche Perspektive präsentierte Prof. Dr. Follmann von der Hochschule Darmstadt innovative Konzepte zur Verringerung der Zahl der Verkehrstoten.

Ergänzt wurde die Diskussion durch weitere Fachbeiträge, unter anderem von Frau Krasniqi aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum sowie von Dr. Deutsch vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.

Einblicke in technische Lösungen bot die Technische Universität München mit der Open-Source-Plattform rescuePY, die eine GPS-gestützte Einsatzplanung erlaubt und so die Navigation durch komplexe Stadtstrukturen erleichtern soll.

In mehreren thematischen Breakout Sessions diskutierten die Teilnehmenden unter anderem Fragestellungen zur aktuellen Situation in den jeweiligen Städten sowie bevorstehende Herausforderungen und Möglichkeiten. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppen ermöglichte hierbei praxisnahe Lösungsansätze.

Als Resümee des Symposiums soll ein zusammenfassendes Tagungspapier eine gemeinsame Grundlage für die langfristige Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Stadtplanung, Einsatzorganisationen und Forschung schaffen und festigen. Ziel ist es, gemeinsam eine sichere, resilienter und zukunftsfähige Stadtentwicklung zu gestalten – in der Mobilität und Sicherheit kein Widerspruch sind.

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Häufige Fragen zu Verkehr und Mobilität

Die Eintreffzeit der Feuerwehr wird als Hilfsfrist bezeichnet. Sie ist im Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz (HBKG) definiert. Innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung muss ein Löschfahrzeug an der Einsatzstelle eingetroffen sein.

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Die Branddirektion Frankfurt hat sich das Ziel gesetzt, in der Regel nach spätestens fünf Minuten Fahrzeit jede bebaute Stelle des Stadtgebiets zu erreichen (siehe Schutzziel 1).

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Für Rettungswagen sieht das Hessische Rettungsdienstgesetz (HRDG) eine Hilfsfrist von zehn Minuten vor. Allerdings beginnen die zehn Minuten bereits ab dem Zeitpunkt des Notrufeingangs.

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