Geschichte / Museum


Geschichte der Feuerwehr Frankfurt am Main

Durch die immer stärkere Industrialisierung veränderten sich um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert auch die Anforderungen an die Feuerwehr Frankfurt. Vor allem die Komplexität der Einsätze nahm zu. Bis 1938 waren die größten Feuer meist in Industrieanlagen der chemischen Betriebe zu verzeichnen.

Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 stellte die Frankfurter Feuerwehr vor eine schwere Aufgabe anderer Art: In dieser Nacht steckten die Nationalsozialisten alle Synagogen an, nur eine wurde nicht komplett zerstört. Mit Kriegsbeginn 1939 änderten sich die Anforderungen an die Feuerwehr grundlegend. Frankfurt war durch Eingemeindungen erheblich gewachsen, gleichzeitig wurden zahlreiche Feuerwehrmänner zum Kriegseinsatz herangezogen und die Feuerwehr war personell ausgedünnt. Parallel erhöhten sich die Brandeinsätze bei der Feuerwehr durch die Bombardierung Frankfurts. Die Feuerwehr Frankfurt musste während der Zeit der Bombardierungen über 20.000 zusätzliche Einsätze bewältigen. Insgesamt gab es über 5.500 Tote und mindestens 20.000 Verletzte zu beklagen. Vor allem die Zeit zwischen Oktober 1943 und September 1944 brachte zahlreiche Luftangriffe und damit auch immer wieder schwere Feuerstürme. Oft war der Feuerschein der brennenden Stadt am Himmel bis in den rund 50 km entfernten Vogelsberg zu sehen. Zum Kriegsende gab es nur noch ein einziges unbeschädigtes Gebäude in der Stadt.

Nach dem Krieg blieb der Feuerwehr nur wenig Zeit, sich in Ruhe neu zu organisieren. Sie musste auch in der Nachkriegszeit immer wieder alles für die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger geben. Wie zum Beispiel am 22. März 1952, als eine Maschine der niederländischen Fluggesellschaft KLM in der Nähe der Gehspitze im Stadtwald abstürzte. Drei Menschen konnten damals gerettet werden. Vor allem, weil sich die Technik bei der Feuerwehr entscheidend verbessert hatte. Nach dem Krieg veränderte sich der Fuhrpark rasend schnell und es wurden viele neue Kräfte eingestellt. In dieser Zeit gab es aber auch viele Großbrände, weil der vorbeugende Brandschutz noch in den „Kinderschuhen“ steckte. Dazu kamen spezielle Einsätze, wie die auf dem Frankfurter Müllberg „Monte Scherbelino“.

Erst 1966, mit der Ernennung von Ernst Achilles zum Direktor der Frankfurter Feuerwehr, rückte der vorbeugende Brandschutz stärker in den Mittelpunkt der Feuerwehrarbeit. Besonders die Sicherheit von Hochhäusern, wie sie in Frankfurt seit Ende der Sechzigerjahre zunehmend entstanden, stellte eine neue Herausforderung für den Brandschutz dar. Achilles sollte mit seinen Bemühungen Recht behalten: Am 23. August 1973, eine Woche vor dem geplanten Richtfest, brach ein Brand im Rohbau des Selmi-Hochhauses aus. Im 40. und 41. Stockwerk standen große Mengen Baumaterial in Flammen und ließen einen glühenden Funkenregen auf die ganze Umgebung niedergehen. Der Brand hatte eine Verschärfung der Bauvorschriften für Hochhäuser zur Folge.

Unvergessen wird auch immer das Feuer in den Zeil-Kaufhäusern Schneider und Kaufhof bleiben. Hier hatten vier Täter, die später als erste Generation der RAF galten, Brandsätze gezündet.

Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein

Der Förderverein des Museums der Frankfurter Feuerwehr ist ein eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein. Wir sind Mitglied in der AGFM.

Der Verein wurde im Frühjahr 2009 als Förderverein für das im Aufbau befindliche Museum der Frankfurter Feuerwehr gegründet.
Unsere Aufgabe ist es, Ausstellungsstücke und Archivalien zu erwerben, nötigenfalls aufzuarbeiten und zugänglich zu machen.

Aktuelles 

Das Gebäude der ehemaligen Werkfeuerwehr im früheren Industriepark Griesheim wird abgerissen. Das Feuerwehrmuseum muss deshalb leider dort ausziehen. Da bisher kein neuer Standort gefunden werden konnte, hat die Branddirektion als Übergangslösung Lagerhallen in Nieder-Eschbach angemietet, damit die Exponate der Sammlung dort vorerst eingelagert werden können.

im 17. Jahrhundert

Feuerwehr im Mittelalter

Im Mittelalter war die Brandbekämpfung Bürgerpflicht. Mit dem Leisten des Bürgereides erhielt man einen ledernen Feuereimer, der im Haus bereitzuhalten war. In den 14 Quartieren der Stadt stand die sogenannte Bürgerfeuerwehr unter dem Kommando eines Bürger-Capitains.

im 17. Jahrhundert

im 17. Jahrhundert

im 17. Jahrhundert

Neben den Feuereimern dienten den Bürgerinnen und Bürgern zwei Handfeuerspritzen aus Nürnberg zur Brandbekämpfung. Allerdings war Frankfurt derart eng bebaut, dass immer nur kleine, zweirädrige Handzugspritzen eingesetzt werden konnten. So konnten große Schadenfeuer kaum wirkungsvoll bekämpft werden, sodass es immer wieder zu schrecklichen Brandkatastrophen mit Hunderten Toten kam.

1740

Löschbataillon

Seit etwa 1740 wurde die Bürgerfeuerwehr dann durch ein militärisches Löschbataillon unterstützt. Allerdings führte auch diese Ergänzung noch nicht zu dem von Magistratsmitgliedern gewünschten Ergebnis.

1740

1869

Gründung Feuerwehrverband

Am 14. August 1867 brach in der Fahrgasse in der Nacht ein Feuer aus, das, durch starke Winde angefacht, die mittelalterliche Krönungskirche der deutschen Kaiser vollständig zerstörte. Dieses Unglück führte 1869 zur Entstehung des Feuerwehrverbandes.

1874

Gründung der Berufsfeuerwehr

Nach zahlreichen schweren Bränden wurde im Jahr 1874 die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main gegründet.

1874

1955

Dipl.-Ing. Willi Stoll

1962

Dipl.-Ing. Lothar Knack

1962

1966

Prof. Dipl.-Ing. Ernst Achilles

1989

Dipl.-Ing. Günther Burbaum

1989

1993

Prof. Dipl.-Ing. Reinhard Ries

2018

Dipl.-Forstw. Karl-Heinz Frank

2018