Rüst- und Gerätewagen


GW-Hund

Die Fachgruppe Rettungshunde Ortungs-Technik (FG-RHOT), Kurzbezeichnung Rettungshundestaffel (RHS), ist eine eigenständige ehrenamtliche Einheit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt am Main. Nachdem bereits im Frühjahr 2020 zwei neue MTF-RHS, die speziell für deren Belange konzipiert und beschafft wurden, in Dienst gestellt werden konnten, konnte im Herbst 2020 auch der vorhandene GW-Hund durch ein Neufahrzeug ersetzt und somit die Erneuerung des kompletten Fuhrparks dieser Einheit abgeschlossen werden.

Als Basisfahrzeug fand ein Mercedes Benz Sprinter 316 CDI Kastenwagen mit mittlerem Radstand, Hochdach und beidseitigen hinteren Schiebetüren Verwendung. Die Motorleistung beträgt 120 kW und die Kraftübertragung erfolgt über ein Automatikgetriebe. Neben den zahlreichen serienmäßigen Assistenzsystemen sind als weitere Zusatzausstattungen ein Batteriehauptschalter, eine 7-polige 12-Volt-Ladesteckdose, Klimaanlage, Zusatzheizung, Zusatzbatterie, UDS, Rückfahrkamera und ein Garmin-Fleet-770-Navigationssystem zu nennen. Der Monitor des Navigationssystems findet gleichzeitig auch als Touchscreen-Bedienoberfläche eines LARDIS-Funksystems zur Bedienung des Digitalfunks, für Statusmeldungen und Routing zur Einsatzadresse Verwendung. Da die beiden neuen MTF den erforderlichen Personaltransport gewährleisten, konnte der GW-Hund auf eine Truppbesatzung 1/2 begrenzt werden.

Die Fahrzeugkonzeption erfolgte durch die Abteilung Technik der Branddirektion und der Um- und Ausbau des Basisfahrzeugs durch die feuerwehreigene Kfz-Werkstatt und Funkwerkstatt.

Der Innenraum wurde in zwei Bereiche geteilt. Der über die beiden Schiebetüren erreichbare vordere Bereich wurde mit einem Regalsystem zur Aufnahme von Kunststoffboxen, in denen die spezielle Beladung für den Einsatz der Hundeführerinnen und -führer und der Rettungshunde gelagert wird, und einem Arbeitsplatz für die Einsatzplanung, Einsatzlenkung und Kommunikation an der Einsatzstelle ausgestattet. Der über die beiden Hecktüren erreichbare hintere Bereich wurde mit einem Hundetransporteinbau mit vier Hundekäfigen und einem darüber befindlichen, mit Klappen verschlossenen weiteren Staufach ausgestattet. Der reguläre Zustieg der Hunde erfolgt heckseitig. Da die Hundekäfige in zwei Ebenen übereinander angeordnet sind, ist es erforderlich zur Überwindung der Einstiegshöhe für die in der oberen Käfigebene untergebrachten Rettungshunde eine klappbare Laderampe als Einstiegshilfe mitzuführen. Sollte es zu einem heckseitigen Auffahrunfall oder einer Blockierung der Zentralverriegelung kommen, besteht durch zusätzliche zum Innenbereich hin angeordnete Käfigtüren die unmittelbar nutzbare Möglichkeit eines Notausstiegs der Hunde. Im Bereich des Arbeitsplatzes sind sechs Ladehalterungen für tragbare Funkgeräte (4 x digital HRT und 2 x analog 2 m) und eine abgesetzte Bedienstelle des fest verbauten MRT-Digitalfunkgeräts angeordnet. Ein Laptop mit Zubehör, Drucker sowie Büromaterial und fünf GPS-Tracker werden in einer Kunststoffbox in einem Staufach darüber gelagert. Als Sitzmöglichkeit am Kommunikationsplatz steht ein Klappstuhl zur Verfügung. Drei Adalit-Knickkopf-Handlampen in Ladehalterungen, ein Feuerlöscher PG6 und eine Rescue-Bag-Notfalltasche werden ebenfalls in diesem Bereich mitgeführt. Die in Kunststoffboxen mitgeführte Beladung besteht u.a. aus persönlicher Schutzkleidung, Abseiltechnik Hund, Absturzsicherung, Erste-Hilfe-Material für Mensch und Hund, Verkehrsabsicherungsmaterial, Werkzeug, Getränkevorrat und einer Hygieneausstattung.

Im Einsatzfall wird von allen Hundeführerinnen und -führern sowie Suchgruppenhelferinnen und -helfern noch je ein Rucksack mit persönlicher Ausstattung auf dem Fahrzeug verlastet. Durch den Förderverein der RHS wurde eine sehr hochwertige Drohne von DJI mit Zubehör beschafft, die ebenfalls auf dem Fahrzeug mitgeführt und vorrangig zur Erkundung bei der Vermisstensuche eingesetzt wird.

Neben der Ausstattung mit optischen und akustischen Sondersignaleinrichtungen der Firma UKE-Hänsch erfolgte auch der Einbau einer LED-Umfeldbeleuchtung. Die optische Gestaltung des Fahrzeugs erfolgte in einer herstellerseitigen Normalrot-Lackierung mit einer Beklebung mit weißen Streifen und Beschriftungen sowie einer heckseitigen reflektierenden rotweißen Warnbestreifung und silberweißen Konturenmarkierung.