RW-Schiene
Seit August 2012 befindet sich nun die 3. Generation der RW-Schiene im Dienst. Die aktuellen Fahrzeuge unterscheiden sich in ihrer Konzeption und taktischen Ausrichtung erheblich von den Vorgängern. Die Konzeption wurde in Zusammenarbeit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main erstellt. Der Antrieb auf der Schiene erfolgt weiterhin durch die Bereifung des inneren Zwillings der Hinterachse. Alle Laufräder werden über Trommelbremsen gebremst. Zusätzlich gibt es in der Mitte des Fahrzeugs eine Magnetschienenbremse, die mittels eines Laufgestells immer mittig über dem Gleiskopf geführt wird. Jeweils vor den Laufrädern befindet sich eine Sandstreuanlage. Somit ist es möglich, schienengebundene Fahrzeuge mit einer Masse von bis zu 40 Tonnen zu ziehen.
Im Schienenfahrbetrieb schaltet sich die Beleuchtung des Fahrzeugs automatisch in ein Dreipunktlicht um, damit das Fahrzeug von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern als ein schienengebundenes Fahrzeug erkannt werden kann. Diese Beleuchtung kehrt sich bei Rückwärtsfahrten automatisch um, sodass am Heck die Dreipunktbeleuchtung und an der Front des Fahrzeugs die roten Rückleuchten geschaltet sind. Durch den Wegfall der Laufstege an der Seite der alten RW-Schiene erfolgt der Ausstieg der Fahrzeugbesatzung im Tunnel nicht mehr durch eine hintere Tür, sondern durch Schiebetüren an der Fahrerkabine. Beide Fahrzeuge verfügen über eine maschinelle Zugeinrichtung Treibmatik, die im einfachen Zug nach vorne 80 kN und über eine ausbaubare Rolle nach hinten 160 kN Zugkraft hat. Der vom Fahrzeugmotor angetriebene Stromgenerator hat eine Leistung von 23 kVA. Die Motorabgase werden im Generatorbetrieb und im Schienenfahrbetrieb über zwei Rußpartikelfilter nach oben abgegeben.
Der überwiegende Teil der technischen Beladung für Einsätze mit schienengebundenen Fahrzeugen befindet sich jetzt auf jeweils sechs Rollcontainern, die über eine Hebebühne aus dem Heck des Fahrzeugs entnommen werden können. Im aufgegleisten Zustand des RW-Schiene können die Rollcontainer mit Steckachsen versehen werden, von der Hebebühne direkt auf den Gleiskörper aufgesetzt und so zur Einsatzstelle gebracht werden. Zum Schutz der Besatzung fährt am Heck über der Hebebühne ein Berührungsschutz aus Plexiglas aus, der verhindert, dass man dem Fahrdraht der Oberleitung zu nahe kommt. Bei Einsätzen in U-Bahn-Stationen werden die benötigten Rollcontainer über die vorhandenen Aufzüge direkt zum Bahnsteig gefahren.
Die Aufgleistechnik wurde wieder komplett erneuert. In den Geräteräumen G1 und G2 werden Gerätschaften für den schnellen ersten Einsatz gelagert, wie z. B. Spannungsprüfer für die VGF und die Bundesbahn, Erdungsstangen und Erdungsseile, Auffahrkeile für den Windenbetrieb u. Ä. Die beiden Fahrzeuge unterscheiden sich in der Beladung lediglich durch 2 unterschiedliche Rollcontainer. Während der RW-Schiene 1 mit einem Rollcontainer „Verkehrsunfall (VU) Straße“ und einem Rollcontainer „Heben/Trennen“ ausgestattet ist, stehen an diesen Stellplätzen in dem RW-Schiene 2 ein Rollcontainer „Kompaktverschiebesystem“ und ein Rollcontainer „Autogenschneidgerät“.